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Im Blickpunkt

„Viele haben zum ersten Mal demonstriert“

Die Maskenpflicht im öffentlichen Nah- und Fernverkehr erlischt. Fast auf den Tag genau drei Jahre nach den ersten Corona-Fällen in Deutschland. Damit bestehen in der Bundesrepublik nahezu keine Corona-Einschränkungen mehr. Selbst der Fall der Maskenpflicht in Krankenhäusern und Pflegeheimen gilt als ausgemachte Sache. Die Corona-Pandemie ist nun auch von Staats wegen beendet. Es bleibt die Erinnerung an ein Notstands-Regime, das es in dieser Form noch nie in Deutschland gab. Das private Treffen verbot, dessen Regeln und der Umgang mit ihnen die Gesellschaft spalteten. Ein Regime, das die Impfung für alle zur Pflicht machen wollte. Das drei Jahre lang nahezu keinen Widerspruch duldete. Und dessen Positionen von vielen Medien kritiklos übernommen wurden.

Protest gegen die Notstandsregeln artikulierte sich im Internet, etwa bei Messengern wie Telegram, und auf der Straße. Zeitweise nahmen Hunderttausende an Demonstrationen gegen Kontakt-Verbote, Maskenpflicht und Impfkampagne teil. Vor allem der Osten Deutschlands war ein Zentrum des Protests. Aber auch Bayern, dessen Regierung gerade während der ersten Corona-Welle einen besonders harten Kurs fuhr. Einer jener Demonstranten, die ihre Ablehnung der Maßnahmen regelmäßig an die Öffentlichkeit trugen, ist ein junger Mann. Wir nennen ihn an dieser Stelle „Markus“.

Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) trägt das Ende der Maskenpflicht mit. Er rät jedoch dazu, weiter freiwillig einen Mund-Nase-Schutz zu tragen. (Foto: Sandro Halank/CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons)

Das folgende Interview ist eine Art Vermächtnis: Dass die Auswüchse des Corona-Regimes, die auch von Virologen immer wieder kritisiert wurden, nicht vergessen werden mögen. Das Interview wurde zwar bereits vor einigen Monaten geführt. Veröffentlicht wird es aber erst jetzt. Mit freundlicher Genehmigung der Beteiligten exklusiv beim „anderen Blickwinkel“. Zugleich sind die Antworten von „Markus“ auch ein möglicher Ausblick auf die Zukunft. Denn der Protest auf den Straßen geht weiter. Nicht mehr die Corona-Maßnahmen sind das Thema, sondern die Energiekrise. Waffenlieferungen an die Ukraine. Die westliche Haltung gegenüber Russland. Oder die zunehmende „Wokeness“ nicht nur in Politik und Medien, sondern auch im Sport und selbst in der Kirche.

Markus, warum gehen Sie gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße?

Ich bin kein Demonstrant der ersten Stunde. Anfangs fand ich die Maßnahmen gegen Corona noch nachvollziehbar. Und bis Ende 2020 war ich fest überzeugt, dass der Staat unsinnige Maßnahmen irgendwann von alleine einstellen würde. Dann wurde mir klar, wie stark der Impfdruck werden würde. Wie radikal die Gesprächsführung, wie unmenschlich die Ausgrenzung und die Repressionen für Andersdenkende. Dann habe ich nach Möglichkeiten des Protests gesucht.

Besonders mutig bin ich nicht. Mir fällt es schwer, in Diskussionen meinen Standpunkt zu erklären und zu verteidigen. Ich lasse mich verunsichern, sodass ich nicht mehr schlagfertig bin. Aber ich kann einer unter vielen sein, um einen Umzug zu vergrößern, dachte ich mir. Man macht verhältnismäßig wenig, ist aber nicht vollkommen unaktiv. Anfangs kannte ich die Kanäle nicht, unter denen sich Menschen zu Umzügen verabreden. Ich war verwundert, dass in der Zeitung gar keine Ankündigung stand, wie es doch sonst bei jedem Hinterhof-Flohmarkt ist. Seit Mitte 2021 bin ich dabei. 

Wie fühlte es sich an zu demonstrieren?

Es hat mir Hoffnung gegeben. Und Sinn. Viele von uns, auch ich, haben zum ersten Mal demonstriert. Rufen, Singen und Schilder tragen war sehr ungewohnt. Anfangs hatten viele noch mit Kuli geschriebene Schilder, die man eigentlich nur lesen kann, wenn man direkt danebensteht. Ich habe mich einsam gefühlt, denn meine Altersklasse stand größtenteils auf der anderen Seite, zeigte mit dem Finger auf uns und schüttelte den Kopf. Zum Teil habe ich Bekannte dort gesehen.

Einmal wurden wir von der Polizei eingekesselt, obwohl wir vollkommen friedlich durch die Straßen liefen. Es herrschte ein Abstandsgebot. Die Polizei hat uns aber so zusammengetrieben, dass wir es nicht einhalten konnten. Man hat den Beamten zum Teil angesehen, dass sie sich bei solchen Handlungen unwohl fühlen. Wenn man selbst dabei war und hinterher die Zeitungsberichte gelesen hat, in denen etwas vollkommen anderes stand, als man mit eigenen Augen gesehen hat, erschüttert es das Vertrauen in Medien und Gesellschaft noch mehr. Es wurde von Gewalt und Ausschreitungen berichtet, das hat einfach nicht gestimmt. Das macht hilflos! Zugleich gibt die Teilnahme Auftrieb. Die Gleichgesinnten trösten.

Zeitweilig gingen Hunderttausende gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße. (Foto: Ivan Radic/CC BY 2.0 via Wikimedia Commons)

Haben Sie das Gefühl, dass der Protest auf der Straße etwas bringt?

Genau sagen kann man es natürlich nicht. Peter Hahne hat in einem Interview von Insider-Informationen gesprochen, dass politische Entscheidungen sehr wohl von den Protesten beeinflusst wurden. Ich kann speziell das nicht beurteilen. Aber schon allein die Menge an Menschen, die gemeinsam aktiv wird, ist ein Signal, das Verantwortliche weder übersehen noch überhören können. Auch in der Bevölkerung erhält der Protest Aufmerksamkeit, weil Straßen gesperrt werden und Autos, Busse und Straßenbahnen eine Weile nicht fahren können. Die Aufmerksamkeit ist zwar nicht unbedingt positiv, weil Unbeteiligte durch die fehlenden Ankündigungen in der Presse vollkommen überraschend behindert werden und sich dann selbstverständlich ärgern. Hier wird von den Presseorganen die Wut auf die Demonstranten statt auf die Zustände gelenkt.

Man kommt außerdem an die Menschen ran, die keine alternativen Medien lesen und von der anderen Seite wenig mitbekommen. Von vielen Menschen, die genauso denken, hört man aber leider schon: „Das bringt doch nichts.“ Oft klingt es resigniert. Aber die pauschale, abwinkende Aussage finde ich nicht in Ordnung. Da würde ich gerne die Frage umkehren und fragen: „Was bringt denn etwas?“ Und als Antwort mehr als ein Schulterzucken erwarten. Auf jeden Fall sollte sich jeder Unzufriedene diese Demos mal ansehen oder sich zumindest überlegen, wie man anders aktiv werden kann.

Wie muss es weitergehen?

Umzüge können nur einen Teil beitragen. Man muss sich meiner Meinung nach zusammenschließen und gemeinsam verweigern oder Maßnahmen ergreifen. Manche Menschen verabreden sich, Politiker und Verantwortliche oder Behörden anzurufen und zur Rede zu stellen. Sie sind wirklich hartnäckig. Einige zeigen Politiker für Aussagen an und animieren weitere, das auch zu tun. Andere haben sich zusammengeschlossen, um ohne Maske Bus zu fahren oder einzukaufen. So etwas macht es schwerer, einzugreifen.

Gemeinsames Auftreten macht mehr Eindruck und gibt Mut, zu seiner Meinung zu stehen und ein Nein auch in die Tat umzusetzen. Ganz lange habe ich geglaubt, dass 3G sich im Freizeitbereich gar nicht etabliert, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass jemand nur wegen eines Kino- oder Restaurantbesuchs, ohne den es schon monatelang gehen musste, zum Test oder zur Spritze rennt. Wir haben uns zu lange auf den Gedanken „Es ist ja nur“ verlassen. 2G hat dann zum Einbruch bei Verkaufszahlen geführt und etwa die Händler dazu gebracht, die Stimme zu erheben.

Die Polizei geht mit Wasserwerfern gegen eine Corona-Demo vor. (Foto: Leonhard Lenz/CC0 via Wikimedia Commons)
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Im Blickpunkt

Wer zuerst schießt, verliert

Es ist so eine Sache mit Familienfesten. Vielleicht kennen Sie das auch? Man sitzt im Kreise seiner lieben Verwandten, isst, trinkt, redet. Irgendwann kommt die Sprache auf ein unangenehmes Thema, das man besser nicht besprochen hätte. Ein kontroverses Thema. Politik zum Beispiel. Ein Wort gibt das andere. Und bald ist vom Familienfrieden nicht mehr allzu viel übrig. Das kann, wie kürzlich, an Weihnachten geschehen oder an Silvester. Es kann aber auch auf jeder beliebigen Geburtstagsfeier passieren. Oder im Sommer beim gemütlichen Grillabend. Der Krieg in der Ukraine ist so ein Thema, das die Gemüter in Wallung bringt und geeignet ist, höchst kontrovers diskutiert zu werden.

Der Wunsch nach Frieden

Solch familiäre Diskussionen können ganz harmlos beginnen. Für Gespräche im Freundeskreis gilt freilich dasselbe. Man wünscht sich baldigen Frieden für die kriegsgeplagte Ukraine. Dass das Kämpfen und Sterben auf dem Schlachtfeld bald enden möge. Dass die Angriffe, die immer wieder auch zivile Ziele treffen, eingestellt werden. Soweit so verständlich. Erst recht angesichts solcher Bilder wie jüngst aus Dnipro (Dnjepropetrowsk), wo ukrainischen Angaben zufolge bei einem russischen Luftschlag mindestens 40 Zivilisten getötet wurden. Sei es, weil der russische Marschflugkörper von der Flugabwehr getroffen und abgelenkt wurde. Sei es, weil die Ch-22 ein Ziel traf, auf das sie nicht programmiert war.

Wladimir Putin auf einem Truppenübungsplatz im Oblast Rjasan südöstlich von Moskau im Oktober. Der russische Präsident lässt sich dabei den Stand der Teilmobilmachung erläutern. (Foto: Kremlin.ru/CC BY 4.0 via Wikimedia Commons)

Bei Friedensappellen bleibt es im familiären Diskurs nicht. Schnell tritt die Schuldfrage in den Vordergrund. Für den gemeinen deutschen Medien-Konsumenten endet hier die Diskussion und beginnen die Fakten. Schuld ist der Russe! Und nur der Russe! Der „Teufel“ Wladimir Putin, der brutale „Diktator im Kreml“, habe die friedliebende Ukraine überfallen und ihr einen Vernichtungskrieg aufgezwungen. So oder so ähnlich hört, sieht und liest der durchschnittliche Deutsche es seit Monaten in den öffentlich-rechtlichen Medien und der Tageszeitung. Wer diesen leitmedialen Konsens in Frage stellt, ist ein böser „Putin-Versteher“, „Russland-Freund“ oder „Kreml-Propagandist“. Oder schlimmeres. Und damit praktisch ein Hochverräter an der westlichen Demokratie und ihrer gerechten Sache.

Moralischer Verlierer

Wer zuerst schießt, verliert. Getreu diesem Motto sehen die deutschen Leitmedien den Konflikt in der Ukraine offenbar. Denn dass Russlands Truppen in das Nachbarland einmarschierten, ohne dass es zuvor ukrainische Angriffe auf Russland gegeben hatte – das dürfte kaum jemand bestreiten. Vor dem 24. Februar beschränkte sich der Krieg in der Ukraine auf den Donbass. Eine großflächige Eskalation brachte erst die russische Februar-Invasion, die mit Luftschlägen und Zerstörungen in weiten Teilen des Landes einher ging. Auf dem Papier mag die Feststellung also zutreffen, dass Russland den Krieg begonnen hat. Es hat zuerst geschossen – und steht damit als moralischer Verlierer da.

Tatsächlich stellt der Einmarsch am 24. Februar eine Zäsur dar. Zumindest in der Wahrnehmung weiter Teile der deutschen Öffentlichkeit. Vom ersten Krieg in Europa seit 1945 war in den Medien die Rede. Dass das historischer Unsinn ist, dürfte vielen gar nicht bewusst sein. Obwohl selbst die Jüngeren sich eigentlich problemlos daran erinnern müssten. In den 1990er Jahren kam der Balkan nicht zur Ruhe. Mit dem Zerfall des sozialistischen Vielvölkerstaats Jugoslawien entluden sich die Spannungen in einem jahrelangen brutalen Krieg. Im Kern mag er ein Bürgerkrieg zwischen den Volksgruppen gewesen sein. Durch die westliche Anerkennung der Balkan-Staaten als unabhängig änderte sich die Situation aber schnell.

NATO-Pressesprecher Jamie Shea. Während des Kriegs gegen Jugoslawien 1999 bezeichnete er zivile Todesopfer wiederholt als „Kollateralschäden“. (Foto: Friends of Europe/CC BY 2.0 via Wikimedia Commons)

Unstrittig ein „richtiger Krieg“ war das, was am Abend des 24. März 1999 mit massiven Luftangriffen der NATO auf Belgrad und andere jugoslawische Orte begann. Mit dem hierzulande meist Kosovokrieg genannten Waffengang ergriff das Militärbündnis endgültig Partei für die kosovarische Untergrundarmee UÇK, deren Kämpfer der jugoslawischen Regierung um Slobodan Milošević als Terroristen galten. Die Angriffe dauerten bis in den Juni hinein und trafen immer wieder auch die Zivilbevölkerung. „Kollateralschäden“ nannte das NATO-Pressesprecher Jamie Shea. Die weithin als zynisch wahrgenommene Bezeichnung, die zuvor im Deutschen kaum geläufig war, wurde prompt zum Unwort des Jahres 1999 gekürt. Für Deutschland, das sich unter rot-grüner Führung an den Luftschlägen beteiligte, war der Krieg gegen Serbien und Montenegro der erste Kampfeinsatz seit Ende des Zweiten Weltkriegs.

Vorwurf des Völkermords

Dass der Krieg völkerrechtlich auf äußerst wackeligen Füßen stand, spielte in der Berichterstattung nahezu keine Rolle. Auch die zahlreichen Angriffe auf die zivile Infrastruktur, auf Brücken und Elektrizitätswerke, wurden kaum kritisch hinterfragt, solange der Einsatz lief. Hinterher konnte freilich wieder ausgiebig berichtet und diskutiert werden, ob die Begründung für die Luftschläge womöglich eine Lüge war. Zumindest mehrten sich die Zweifel an serbischen Massakern und dem sogenannten „Hufeisenplan“, der der NATO und vor allem deutschen Politikern dazu diente, die jugoslawische Regierung um Slobodan Milošević eines vorgeblich geplanten Völkermords an den Kosovo-Albanern zu bezichtigen.

Ein Mahnmal erinnert im Tasmajdan-Park in Belgrad an die serbischen Kinder, die zu Opfern der NATO-Luftangriffe wurden. „Wir waren bloß Kinder“, liest man auf der Skulptur. Die Figur eines kleines Mädchens soll Milica Rakić darstellen, die am 17. April 1999 als Dreijährige durch NATO-Streumunition getötet wurde. Eigentliches Ziel des Angriffs war wohl eine Militärbasis in rund einem Kilometer Entfernung. (Foto: Simon Legner/CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons)

Das damalige Vorgehen der Medien wiederholte sich – für unvoreingenommene Betrachter noch deutlicher erkennbar – im Zusammenhang mit Corona. Erst seit die Pandemie faktisch beendet und in die endemische Phase eingetreten ist, häufen sich auch in den Leitmedien Berichte über die teils erschreckenden Nebenwirkungen oder die mangelnde Wirksamkeit der Corona-Impfung. Oder über die schädlichen Folgen der Corona-Maßnahmen etwa auf Psyche und Gesundheit von Kindern. Zuvor galten die verordneten Einschränkungen noch als unbedingt nötig, um ein Massensterben nicht nur der „vulnerablen Gruppen“ zu verhindern. Und die Impfung galt (und gilt großteils bis heute) als Allheilmittel gegen das Virus. Wer dagegen seine Stimme erhob, wurde schnell zum „Querdenker“ oder gar zum „Nazi“. Kurz: zum Außenseiter. Auch innerhalb der Familie.

Die Spaltung vertieft sich

Nun also der Krieg in der Ukraine. Wieder ist die Leit-Meinung der großen Medien nahezu flächendeckend die der Regierung. Wieder überbieten sich Politiker in immer neuen Forderungen und Anschuldigungen an die Adresse der Andersdenkenden. Und wieder vertieft sich die Spaltung der Gesellschaft, stehen abweichende Stimmen am Pranger. In der Öffentlichkeit und im Kreis der Familie. Wieder drohen Freundschaften zu zerbrechen. Und mancher, der in Bezug auf den Krieg vermeintliche Gewissheiten des Westens in Frage stellt, ist besser still. Selbst wenn er vielleicht sogar Verbindungen in die Ukraine oder den Donbass hat und die dortige Situation einigermaßen unzensiert mitbekommt.

Wer sein Augenmerk allein auf den 24. Februar und die Monate danach richtet, muss zum Schluss kommen, dass die alleinige Schuld an Krieg und Eskalation bei Russland liegt. Bei Wladimir Putin. Die Vorgeschichte der Invasion spielt dann dieselbe Rolle, die sie auch in den meisten deutschen Medien spielt: keine. Dann verwundert es auch nicht, dass jeder, der Russlands Kriegsschuld relativiert, als böser Propagandist des Kreml gilt. Wetten, dass objektive Formen der Berichterstattung und freiere Diskussionen wieder zunehmen, sobald der Krieg beendet ist? Dann dürfte auch das Sterben im Donbass seit 2014 wieder vermehrt zur Sprache kommen. Und der Druck, den die NATO über Jahre gegen Russland aufbaute.

Thomas Wolf

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Kommentar

Das Unrecht der vergangenen Weihnacht

Es ist alles wieder normal, so scheint es. In vielen Städten sind die Buden und Christbäume der Christkindl- oder Weihnachtsmärkte bereits aufgebaut. An manchen wird sogar schon vor dem offiziellen Adventsbeginn Glühwein ausgeschenkt. „Es ist wieder Normalität eingekehrt nach zwei Jahren Corona-Zwangspause“ freuen sich Menschen in den Berichten der Medien und gehen über das Verbrechen des vergangenen Jahres mit einem großen gleichgültigen Satz hinweg.

Viele Menschen freuen sich, dass die Weihnachtszeit in diesem Jahr weitgehend ohne Corona-Einschränkungen ablaufen dürfte. Wer im Advent 2021 als Ungeimpfter Opfer von Ausgrenzung und Diskriminierung wurde, denkt womöglich anders über die besinnliche Zeit. (Foto: Pixabay)

Nach einem langen Hin und Her waren die Christkindlmärkte im Spätherbst 2021 in vielen Städten und Gemeinden schließlich doch untersagt worden. Begründet wurde dies mit hohen Inzidenzen, die trotz vorangeschrittener Zahlen an Geimpften viel höher waren als 2020, und der als zu niedrig eingestuften Zahl an Impfwilligen. Wie Mahnmale zeigten die halb aufgebauten Stände auf den Rathaus- und Kirchplätzen der Republik auf die Gruppe der Ungeimpften, die von Politik und Medien als Schuldige hingestellt wurden und von zu vielen Menschen auch so gesehen wurden. „Wegen dir können wir nicht wie jedes Jahr Glühwein trinken“, hörten zahlreiche Menschen auf der Arbeit Beruf, im Freundeskreis und selbst in der Familie.

Weithin praktizierte Ausgrenzung

Statt zusammenzurücken, familiärer Besinnlichkeit und Hilfe für gesellschaftlich Benachteiligte, wurde mit jubelnder Billigung der Gesellschaft ausgegrenzt oder zur weithin praktizierten Ausgrenzung zumindest geschwiegen. Es wurde zugesehen, wie um die Märkte, die ausnahmsweise an manchen Orten doch stattfinden durften, Gatter gezogen wurden, die Ungeimpfte oder „Getestete“ aussperren sollten. Es wurde geschwiegen, als Security-Personal vor Ein- und Ausgängen platziert wurde, das akribisch Impf- und Genesenen-Nachweise und QR-Codes überprüfte. Wer diese nicht hatte, wurde fortgeschickt.

In diesem Advent dürften die Christkindl- und Weihnachtsmärkte wieder voll werden. 2021 fanden sie entweder gar nicht statt, wurden abgebrochen – oder es galten Zugangsverbote für Ungeimpfte. (Foto: Pixabay)

Es wurde geschwiegen, als farbige Bänder zur Kennzeichnung der beiden Gruppen vergeben wurden. Doch nicht nur das: Es wurde sogar ehrfürchtig als fortschrittliche Innovation begrüßt – wie eine Urkunde beim Sportwettkampf. Und wer doch Kritik aussprach, tat das leise – mit einem Blick nach links und zwei nach rechts. Denn dieser politischen Richtung wollte man nicht zugeordnet werden. Es wurde weggesehen und gehorcht, als auch noch das Verbot kam, als Geimpfter Ungeimpften Speisen zu kaufen und zu überreichen. Barmherzigkeit und Schenken erhielten so eine ganz neue, fatale Bedeutung. 

Ungeimpfte ausgeladen

Ebenso lief es in den Kirchen. Auch hier war man fast stolz, die neuen Aussätzigen mit dem „falschen“ Impfstatus zu identifizieren und des Gotteshauses zu verweisen. Desinfektionsmittel ersetzte das Weihwasser – zum ganzen Stolz mancher Geistlicher. Statt dem Friedensgruß ein böser Blick und ein Verweis auf 3G, nachdem 2G vielerorts dann doch abgelehnt worden war. Auch in privaten Haushalten gab es Begrenzungen. Nicht selten wollte die liebe Verwandtschaft selbst Nachweise sehen. Oder lud auf Anraten mancher Medien die Ungeimpften gleich ganz aus.

Manch ein Ungeimpfter, der im vergangenen Jahr von der familiären Weihnachtsfeier ausgeschlossen war, dürfte diesmal beim Blick auf die Geschenke unterm Christbaum unangenehme Erinnerungen verspüren. (Foto: Pixabay)

„Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause endlich wieder Normalität.“ Nein, was im vergangenen Jahr geschah, war ganz und gar nicht normal. Ausgerechnet in der besinnlichen Weihnachtszeit, in der Familie und Nächstenliebe im Vordergrund stehen sollten, wurde gespalten. Die Opfer können das weder vergessen noch einfach so darüber hinweggehen. Viele werden in diesem Jahr Stiche spüren. Beim Blick auf weihnachtlich dekorierte Christkindlmärkte, auf Geschenke, wenn der Finger in den Weihwasserkessel eintaucht, bei der Weihnachtspredigt und am Familientisch.

Das Unrecht aufarbeiten

Das muss aufgearbeitet werden. Auch und gerade in den Familien. Mit Verständnis und mancher Entschuldigung. Und indem man hinterfragt, warum man selbst so gehandelt hat. Warum man ausgegrenzt und verurteilt hat. Und man muss überlegen, wie man einem derartigen Unrecht an seinen Mitmenschen künftig begegnen kann. Dann kann Weihnachten kommen.

Felicitas Nowak

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Im Blickpunkt

Impfung schützt nicht vor schwerem Verlauf

Wer dieser Tage auf Corona-Panik setzt, hat es schwer. Weder zeigt sich die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nahezu gebetsmühlenartig beschworene Killervariante. Noch steigen die Infektionszahlen in der angebrochenen kalten Jahreszeit wie befürchtet ins Astronomische. Zahlreiche Experten halten die Pandemie mittlerweile für beendet, das Virus für endemisch. Das Bundesverwaltungsgericht urteilte jetzt sogar, die weitgehende Ausgangssperre in Bayern, die im ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 verhängt wurde, sei unverhältnismäßig und damit unzulässig gewesen. Folgen hat das Urteil zwar keine. Schließlich lässt sich das richterlich festgestellte Unrecht nicht ungeschehen machen. Deutlicher aber könnte die juristische Kritik am harten Kurs des Freistaats kaum ausfallen.

Immer mehr Experten sehen die Corona-Pandemie als beendet an. (Foto: Pixabay)

Auch die Impfung, die nach politischer Überzeugung und vielfacher medialer Botschaft vor einem schweren Covid-Krankheitsverlauf, aber auch vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 schützen sollte, ist massiv ins Gerede gekommen. Keineswegs nur in einschlägigen Kreisen auf Telegram. Seit geraumer Zeit schon finden sich selbst in sogenannten Mainstream-Medien und im öffentlich-rechtlichen Rundfunk immer wieder Beiträge über teils schwerwiegende Impfreaktionen, Nebenwirkungen und Langzeit-Schäden durch die umstrittenen mRNA-Impfstoffe. Sogar der Schutz vor schweren Verläufen, der zuletzt als vielleicht einziger Punkt noch für eine Impfung sprach, ist offenbar nicht mehr gegeben.

Der renommierte Virologe Alexander Kekulé betonte jüngst im MDR-Radio unter Berufung auf neueste Daten aus den USA eine Unwirksamkeit der Impfung. Das sei, gab er etwas zerknirscht zu, „echt Mist für alle, mich eingeschlossen, die der Meinung sind, dass die Impfung wichtig ist“. Die US-Daten zeigten „klipp und klar“, dass es zwischen Geimpften und Ungeimpften „keinen statistisch irgendwie nachweisbaren Unterschied gibt bezüglich der Schwere der Nachfolge-Erkrankungen bei zweiten, dritten, vierten Infektionen“. Ob jemand geimpft ist, hat demnach keinen Einfluss auf die schwere der Erkrankung bei einer erneuten Infektion. Auch auf Long-Covid habe es keine Auswirkungen.

Vermeintliche Schutzimpfung

Somit bleibt bestenfalls ein Schutz bei Erstinfektionen. Womöglich aber auch nur ein minimaler. Und nur kurzzeitig. Eine Erstinfektion aber dürfte mittlerweile die Mehrzahl der Menschen hinter sich haben. Kekulé hatte anfangs die politischen Maßnahmen im Kampf gegen die damals noch weitgehend unbekannte Seuche gutgeheißen. Dann aber war er schrittweise vom politisch-medial gepflegten Narrativ des gefährlichen Killervirus und der alleinseligmachenden Impfung abgewichen. So deutlich wie er im MDR hat aber wohl noch kein seriöser Wissenschaftler die mittlerweile als weitgehende unsinnig einzustufende vermeintliche „Schutz-Impfung“ auf den Punkt gebracht. Von der potenziellen Gefährlichkeit der neuartigen Impfstoffe ganz zu schweigen.

Virologe Alexander Kekulé (ganz rechts) bei einer „Maischberger“-Sendung im WDR. (Foto: © Superbass/CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons)

Bis Kekulés kritische Sicht zu Karl Lauterbach durchdringt, dürfte noch einiges Wasser Spree und Havel hinunterfließen. Doch selbst der Gesundheitsminister, der seit Beginn der Pandemie zu den lautstärksten Panikmachern gehörte, ist zuletzt etwas handzahmer geworden. Die Teil-Impfpflicht im Gesundheitswesen will auch er offenbar nicht verlängern. Nach Informationen aus seinem Ministerium soll sie Ende des Jahres auslaufen.

Thomas Wolf

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Im Blickpunkt

Wenn die Impfung krank macht

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA rät, auch Kleinkinder und sogar Babys ab sechs Monaten gegen das Coronavirus zu impfen. Zuvor hatte die EU-Behörde bereits empfohlen, die bedingte Zulassung der umstrittenen neuartigen mRNA-Impfstoffe in der Europäischen Union in eine reguläre Zulassung umzuwandeln – wegen erwiesener Wirksamkeit. Impfstoffe sollten jedoch nicht nur wirksam sein, sie müssen auch sicher sein. Ihr Nutzen muss den potenziellen Schaden, den ihre Anwendung mit sich bringt, weit übertreffen. Hier sind nach Ansicht vieler Kritiker erhebliche Zweifel angebracht. Darauf, dass die Impfstoffe alles andere als sicher sind, weist eine Vielzahl an Berichten über schwerwiegende Nebenwirkungen und dauerhafte Impfschäden hin.

Seit fast drei Jahren beherrscht das Coronavirus SARS-CoV-2 Politik und Medien. Die Impfung, die vor schweren Krankheitsverläufen schützen soll, ist umstritten. (Foto: Pixabay)

„Im vergangenen Jahr bekamen die Mitarbeiter eines christlichen Sozialdienstleisters – wie in vielen Unternehmen – die eindringliche Empfehlung, die niedrigschwelligen Impf-Angebote an der Einrichtung wahrzunehmen“, erzählt eine junge Frau aus Bayern. „Fast alle ließen sich freiwillig, pflichtbewusst oder vom immer stärker wachsenden Druck und aus Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes die Spritzen geben. Mehrere waren nach den Injektionen, die doch Arbeitsausfälle vermeiden und die Kollegen entlasten sollten, einen, manche sogar bis zu drei Tage arbeitsunfähig, bis sie wieder beim Dienst erscheinen konnten. Sie litten an extremer Müdigkeit, Appetitlosigkeit und schweren Kopfschmerzen. Fast alle hatten Schmerzen im Arm. Einige konnten in dieser Zeit das Bett nicht verlassen. Dass eine Impfung solche Wirkungen hat, habe ich noch nie beobachtet.“

Misstrauen gegenüber Ungeimpften

Es folgte ein für die „Ungeimpften“ unangenehmer Winter. „Vom christlichen Träger wurde akribisch kontrolliert, wer wann wie oft geimpft war und bis wann ein etwaiger Genesenenstatus galt. Selbstverständlich wurde auch die Lohnfortzahlung im Quarantänefall für Ungeimpfte gestrichen. Diese durften ohne Test ihren Arbeitsplatz nicht betreten. Zweimal pro Woche mussten sie sich vor Arbeitsbeginn im Freien, vor dem Dienstgebäude, testen. Dreimal pro Woche mussten sie einen Test vom Testzentrum mitbringen, während die Geimpften alle Tests in ihrer Arbeitszeit im Betrieb durchführen durften.“ Im Betrieb wuchs das Misstrauen gegenüber Ungeimpften. Sie mussten Vorwürfe über sich ergehen lassen, den Betriebsablauf zu behindern und im Ernstfall Unfallopfern und vulnerablen Gruppen Intensivbetten wegzunehmen.

Seit den Impfungen häufen sich unter den Mitarbeiterinnen nicht nur die Corona-Infektionen, sondern auch sonderbare Krankheitsbilder, schildert die junge Frau. Vor allem unter den Geimpften. „Eine Kollegin Mitte 20, geimpft nach ihrer Infektion, hatte sonderbare Beschwerden im Kiefer, bei denen ärztlich abgeklärt werden musste, ob es sich um plötzlich aufgetretene Zysten handelte.“ Was bei den Untersuchungen rauskam, ist der jungen Frau nicht bekannt. „Die Gespräche laufen meist hinter vorgehaltener Hand.“ Dafür hat sie von weiteren Fällen potenzieller Impfschäden in der Einrichtung gehört. „Eine andere Kollegin erlitt kurze Zeit nach den Injektionen einen Hörsturz. Bei weiteren Untersuchungen wurde ein gutartiger Hirntumor entdeckt.“

Mit Lungenentzündung im Krankenhaus

Eine weitere Mitarbeiterin litt über Wochen an einer wiederkehrenden Blasenentzündung, eine Kollegin ist zweimal schwer gestürzt und verletzte sich dabei. Wieder eine andere Kollegin schafft gerade noch den Haushalt neben der Arbeit und berichtet von gravierenden Erschöpfungszuständen. Eine weitere Angestellte der kirchlichen Einrichtung habe bereits vor den Impfungen an einer Autoimmunerkrankung gelitten. „Seit den Spritzen hat sie öfter langwierige Infekte. Nach ihrer Corona-Erkrankung mit deutlichen Symptomen im Februar war sie heiser und litt an starkem Husten. Im September erkrankte sie erneut an Corona. Nachdem der Test wieder negativ war, die Symptome aber noch da, diagnostizierte der Arzt einen grippalen Infekt. Da ihre Entzündungswerte schlecht waren, musste sie Antibiotika nehmen. Momentan liegt sie mit Lungenentzündung im Krankenhaus.“

Zahlreiche Menschen ließen sich aus Überzeugung gegen Corona impfen. Andere nur deshalb, weil sie ihre Freiheitsrechte zurückhaben wollten. (Foto: Pixabay)

Eine andere Mitarbeiterin, die sich nur impfen ließ, damit sie ihre Eltern im Ausland besuchen konnte, rede von fast dauerhaften Kopfschmerzen, die sie seit den Impfungen plagen, erzählt die junge Frau. „Immer an einer Stelle im Kopf, wo sie vorher keine Schmerzen hatte.“ Auch ihre 17-jährige Tochter leide seit einem Jahr an heftigen Kopfschmerzen. „Sie soll eine Rückenmarkspunktion erhalten, um durch das Ablassen von Hirnwasser Linderung zu erreichen.“ Das Mädchen kann die Schule nur unregelmäßig besuchen. Weiter berichtet die junge Frau von einer Freundin (40) der Kollegin. Sie schaffe gerade noch die Arbeit – so sehr leide sie seit den Impfungen an Erschöpfungszuständen.

Das sind freilich nur wenige Beispiele. Bei mehr als 60 Millionen Menschen in Deutschland, die mindestens eine Impfdosis erhalten haben, scheinen sie kaum ins Gewicht zu fallen. Öffentlich-rechtliche Medien werden denn auch nicht müde zu betonen, Nebenwirkungen seien bei den Corona-Impfstoffen äußerst selten. Aber: Allein in der kleinen sozialen Einrichtung in Bayern sind in einer einzigen Abteilung, die kaum mehr als zwölf Mitarbeiter hat, sieben Mitarbeiterinnen nach ihrer Impfung ausgefallen. Das ist mehr als die Hälfte. Aus anderen Betrieben könnte man ähnliche Geschichten erzählen.

Millionen Fälle schwerer Nebenwirkungen

Wer mit offenen Augen und Ohren durchs Leben geht, dürfte auch in seinem Bekanntenkreis Menschen haben, die mit teils langwierigen Impfreaktionen zu kämpfen haben. Hochgerechnete Zahlen von Krankenkassen legen mehrere Millionen Betroffene nahe. Dazu kommt eine scheinbar unerklärliche Übersterblichkeit. Seit Beginn der Impf-Kampagne sterben in Deutschland pro Monat teils deutlich mehr Menschen als zuvor. In anderen europäischen Ländern zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Teilweise lässt sich die Übersterblichkeit mit den Corona-Toten oder durch einen möglichen Zusammenhang mit der sommerlichen Hitzeperiode erklären. Aber eben nicht durchgängig.

Die Übersterblichkeit ist seit Beginn der Impf-Kampagne deutlich angestiegen. Die Corona-Toten allein erklären die Zunahme nicht. (Foto: Pixabay)

Die aktuelle „Sonderauswertung zu Sterbefallzahlen der Jahre 2020 bis 2022“ des Statistischen Bundesamts nennt mögliche Ursachen für die erhöhten Sterblichkeitszahlen. Eine aber verschweigen die Statistiker des Bundes auffällig beharrlich: Impf-Nebenwirkungen. Für August und September und insbesondere für den beginnenden Oktober verzeichnet die Auflistung eine politisch korrekt nicht zu deutende Sterbe-Häufung. Die geringe Zahl der offiziellen Corona-Toten erklärt die Übersterblichkeit nicht. Und sommerlich heiß war es zu der Zeit auch nicht mehr. Anders als im Juni und Juli.

„Turbokrebs“ durch mRNA-Impfung?

Ohnehin zählt die Bundesrepublik nach wie vor alle Menschen als Corona-Tote, die in zeitlichem Zusammenhang mit einem positiven Testergebnis starben. Ganz unabhängig davon also, ob sie tatsächlich an den Folgen einer Infektion gestorben sind. Oder vielleicht als Folge von Komplikationen, die die mRNA-Impfstoffe ausgelöst haben. Selbst von „Turbokrebs“ sprechen Impf-Kritiker. Die tatsächliche Zahl der Corona-Opfer könnte daher noch merklich niedriger liegen als offiziell angegeben. Und die der Impf-Toten womöglich deutlich höher.

Thomas Wolf

Kennen Sie auch Geschichten von Nebenwirkungen nach der Corona-Impfung? Schreiben Sie uns gern eine E-Mail. Alle Zusendungen werden streng vertraulich behandelt. Eine Veröffentlichung findet höchstens in anonymisierter Form statt.

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Im Blickpunkt

„Ich habe es satt, belogen zu werden“

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland hat ein Problem. Nicht erst seit dem Skandal um die zunächst nur zurückgetretene und dann fristlos entlassene Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg, Patricia Schlesinger, und den Vorwürfen gegen den Norddeutschen Rundfunk stehen die die Medienhäuser massiv in der Kritik. Bereits zuvor war die politische Neutralität in Frage gestellt, zu der der öffentlich-rechtliche Rundfunk eigentlich verpflichtet ist. Immer mehr Bundesbürger weigern sich, den Rundfunkbeitrag in Höhe von derzeit 18,36 Euro monatlich zu zahlen.

Patricia Schlesinger, Intendantin des RBB, trat zurück, nachdem Vorwürfe öffentlich wurden, sie habe Spesen zu Unrecht abgerechnet und Vergünstigungen angenommen. (Foto: Gregor Fischer/re:publica/CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons)

Vor zwei Jahren ergab eine Umfrage unter Volontären der ARD, dass eine große Mehrheit von über 90 Prozent der Nachwuchs-Redakteure der Sendergemeinschaft Grüne, SPD oder Linkspartei wählen würde. Den Grünen stehen demnach allein schon sechs von zehn Volontären von WDR, SWR und Co. nahe. Über die festangestellten Redakteure sagt das zwar noch nichts aus – aber an einer ausgewogenen Berichterstattung lassen die Zahlen doch manchen zweifeln. Erst recht stellen ARD und ZDF nach Ansicht der Kritiker ihre Unabhängigkeit und die stets betonte „Staatsferne“ durch ihre inhaltliche Ausrichtung der vergangenen Jahre selbst immer wieder in Frage.

Konflikte blieben nahezu unerwähnt

Bereits im Rahmen der „Flüchtlingskrise“ ab Sommer 2015 fielen die öffentlich-rechtlichen Medien durch Beiträge auf, in denen meist die Not der Flüchtlinge und die Aufnahmebereitschaft der Deutschen betont wurden. Angela Merkels „Wir schaffen das“ fand nach Ansicht der Kritiker seine Fortsetzung in Tagesschau, Tagesthemen und Heute-Nachrichten. Die Probleme und Konflikte, die die Zuwanderung von mehr als einer Million Menschen aus einem fremden Kulturraum – die Mehrheit davon junge Männer – mit sich bringt, blieben nahezu unerwähnt.

Durch die Berichterstattung in der Corona-Krise sehen die Kritiker sich vollends bestätigt. In ihren Augen wandelte sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk während der Pandemie endgültig zum reinen Verlautbarungsorgan der Regierung. Kritik an den teils harschen Schutzmaßnahmen fand kaum statt. Obwohl mittlerweile immer mehr wissenschaftliche Studien den Nutzen von Maskenpflicht und Lockdowns in Frage stellen, die Zweifel an den neuartigen, zuvor noch nie am Menschen erprobten mRNA-Impfstoffen zunehmen und die Zahl der potenziellen schweren Impfschäden steigt, spielen die öffentlich-rechtlichen Medien dies noch immer herunter.

Während in anderen europäischen Ländern die Maskenpflicht längst Geschichte ist, muss in Deutschland etwa in Bus und Bahn weiter ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Zum 1. Oktober wird die Maskenpflicht sogar wieder verschärft. (Foto: Pixabay)

Ernst Hundsdorfer reicht es nun endgültig. Der Zahnarzt aus Mainburg in Niederbayern will seinen monatlichen Rundfunkbeitrag nicht länger bezahlen und begründet dies in einem Schreiben an den ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice, das unserer Redaktion vorliegt. „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat den sogenannten öffentlich-rechtlichen Programmauftrag zu erfüllen, der in den entsprechenden gesetzlichen Grundlagen verankert ist“, schreibt Hundsdorfer. „Danach müssen die Programme den Zuschauern und Zuhörern umfassend und ausgewogen Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung anbieten. Dies ist nicht mehr der Fall.“

Hundsdorfer beklagt, er sei wegen seiner Ablehnung der Corona-Impfung diffamiert, beleidigt und ausgegrenzt worden. Die Medien hätten daran einen wesentlichen Anteil gehabt: Man habe die Öffentlichkeit in der Corona-Krise von Anfang an falsch informiert und belogen. Wissenschaftliche Forschungsarbeiten seien den Menschen vorenthalten worden. Einen Grund dafür vermutet Hundsdorfer in den staatlichen Corona-Hilfen für Zeitungsverlage und der Erhöhung des Rundfunkbeitrags. „Auf Grund dieser hohen finanziellen Zuwendungen an die Medien erscheinen mir die Berichterstattungen nicht mehr ausgewogen, sondern völlig einseitig.“

„Über 20 Menschen nach der Impfung verstorben“

„Es kränkt, als asozial dargestellt zu werden, wenn man diese Impfung gegen Corona ablehnt“, führt Hundsdorfer aus. „In unserem erweiterten Bekanntenkreis sind über 20 Menschen nach der Impfung verstorben, mittlerweile habe ich aufgehört zu zählen.“ Patienten, die er als Zahnarzt betreut, berichteten ihm von unerwarteten Todesfällen. „Genau wie diese Patienten glaube ich nicht an Zufälle. Zwei Altenpflegerinnen erzählten mir, dass auf ihrer Station neun von 35 pflegebedürftigen Personen wenige Tage nach der Impfung verstorben sind. Ähnliches berichtete eine Altenpflegerin von einem anderen Heim. Wen wundert es also, das sich in Pflegeheimen das Personal nicht impfen lassen will?“

Bekannte berichteten Ernst Hundsdorfer von einer Häufung von Klinikpatienten mit Schlaganfällen und Herzinfarkten. (Foto: Pxhere)

Eine Nachbarin seiner Schwester, die als Krankenschwester in einer Rehaklinik arbeitet, habe ihm erzählt, dass auf ihrer Station auf dem Höhepunkt der Impfkampagne „viel mehr Patienten als früher mit Schlaganfällen und Herzinfarkten“ lagen, berichtet Hundsdorfer. Ähnliches habe er von Mitarbeitern der Universitätsklinik Regensburg gehört. „In meiner Heimatstadt Mainburg starben 2021 elf Prozent mehr Menschen als 2020. Ab 2021 stand die Impfung zur Verfügung, man möchte doch meinen, dass mit Beginn der Impfung dadurch weniger Menschen sterben würden.“ Daten des Statistischen Bundesamtes legen für den Zahnmediziner nahe, dass seit Beginn der großflächigen Impfkampagne in Deutschland „auffällig viele Menschen mittleren Lebensalters gestorben sind“.

„Natürlich wird es Spätfolgen geben“

„Professor Robert Malone, Co-Autor bei den Pionierarbeiten der derzeitigen Impfstoffen, der diese Impfstoffe entscheidend mitentwickelt hat und der als Nobelpreiskandidat gehandelt wurde, warnt wiederholt eindringlich davor, diese Impfstoffe Menschen zu verabreichen. Er selbst würde keinesfalls seine Kinder und Enkelkinder damit impfen lassen. So wie dieser herausragende Wissenschaftler werden nun viele andere renommierte Wissenschaftler in den Medien diffamiert und ignoriert“, schreibt Hundsdorfer. Während Politiker und Gesundheitsexperten der Regierung Spätfolgen der mRNA-Impfung lange Zeit ausschlossen, war Hundsdorfer sich sicher: „Natürlich wird es Spätfolgen geben.“

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Kommentar

Normalität sieht anders aus

Die Bundesregierung hat ihren „Corona-Fahrplan“ für den kommenden Herbst und Winter vorgelegt. Den Entwurf des neuen Infektionsschutzgesetzes handelten zwar das Gesundheits- und das Justizministerium gemeinsam aus – er trägt aber ganz die Handschrift von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Der liberale Justizminister Marco Buschmann, der einst ein Ende aller Maßnahmen für den 20. März dieses Jahres versprochen hatte, konnte oder wollte sich offenbar nicht durchsetzen.

Die Bundesregierung will wieder verschärfen

Während Nachbarländer wie Frankreich oder Österreich ihre Pandemie-Maßnahmen weitestgehend zurückfahren oder gar ganz aufheben und der „Freedom Day“ der Briten längst schon in die Geschichtsbücher eingegangen ist, will die Bundesregierung wieder verschärfen. Und das, obwohl mittlerweile zahllose Experten die Pandemie für beendet erklärt oder zumindest klargestellt haben, dass Corona mit den aktuell kursierenden Omikron-Varianten endgültig auf dem Niveau einer etwas heftigeren Erkältung angekommen ist.

Die FFP2-Maske, die meist der OP-Maske gewichen ist, spielt im neuen Corona-Konzept der Bundesregierung eine wichtige Rolle. Auch ein Testregime an Schulen und Kitas könnte es wieder geben. (Foto: Pixabay)

Immerhin soll es mit dem neuen Infektionsschutzgesetz keine Lockdowns mehr geben – weder für Geimpfte noch für Ungeimpfte. Auch coronabedingte Schulschließungen sollen der Vergangenheit angehören. Einen Mund-Nasen-Schutz müssen Schüler erst ab der fünften Klasse tragen – und auch dann nur, wenn andernfalls der Präsenzunterricht eingestellt werden müsste. 2G gehört der Vergangenheit an.

FFP2-Pflicht im öffentlichen Nahverkehr?

Auf der anderen Seite bleibt vieles erhalten, was die Deutschen seit 2020 verfolgt: die Maskenpflicht in Fernbus, Zug und Flugzeug zum Beispiel. Hier muss ab 1. Oktober eine FFP2-Maske getragen werden. Die Länder können dies auch auf den öffentlichen Nahverkehr ausweiten. Ebenfalls in die Zuständigkeit der Länder fällt es, eine FFP2-Pflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen sowie eine Testpflicht an Schulen und Kitas zu verhängen.

Von der (nachvollziehbaren) Testpflicht in Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen ist ausgenommen, wer innerhalb der vergangenen drei Monate von einer Corona-Infektion genesen ist oder sich innerhalb dieser Frist hat impfen lassen. Dabei ist längst bekannt, dass die Impfung keinen ausreichenden Schutz vor einer auch zeitnahen Infektion bietet. Gerade jene „frisch“ Geimpften können Corona also unkontrolliert unter der schutzbedürftigsten Gruppe der Alten und Schwerkranken verbreiten.

Einen ebenso großen Hammer hat Lauterbach für Gastronomie und Kultur vorbereitet – wenn auch unter dem Vorbehalt, dass hierfür formell die Länder zuständig sind: In Restaurants, Bars, Kulturbetrieben und im Freizeitbereich soll der Zutritt nur noch mit FFP2-Maske oder aktuellem Negativ-Test möglich sein. Ausgenommen sind auch hier „frisch“ Geimpfte und Genesene.

Lauterbach und Co. vertrauen der Impfung nicht

Die Maske wird so zu einem Erkennungsmal für Ungeimpfte – wobei darunter ab dem Herbst auch alle Menschen fallen werden, deren „Grundimmunisierung“ oder Impf-„Booster“ ins vergangene Jahr oder dieses Frühjahr fallen. Normalität sieht anders aus. Die Frist von drei Monaten seit der letzten Auffrischungsimpfung zeigt, wie schnell die umstrittenen mRNA-Stoffe selbst nach Ansicht der Regierung ihre Schutzwirkung gegen das Coronavirus verlieren – und wie wenig Lauterbach und Co. ihnen noch vertrauen.

Die Frist zeigt aber auch, woher der Wind (vermutlich) weht: Lauterbach plant eine neue Impfkampagne mit angepassten Omikron-Impfstoffen, die just im Herbst verfügbar sein sollen. Damit nicht wieder unzählige ungenutzte Dosen vernichtet werden müssen, will der Gesundheitsminister offenbar erneut Anreize schaffen, die die Bürger in die Nadel treiben. Am Ende droht womöglich sogar eine Neuauflage der allgemeinen Impfpflicht.

Thomas Wolf

Haben die neuen Corona-Regeln auch den Zweck, die Bürger zur Impfung mit den neuen, angepassten Omikron-Impfstoffen zu bewegen? (Foto: Pixabay)