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Im Blickpunkt

Nur eine „extrem kleine Minderheit“

Seit 2018 können Menschen in Deutschland den Geschlechtseintrag „divers“ wählen. Diese Möglichkeit steht seither neben „männlich“ und „weiblich“. Die Politik schuf sie vornehmlich für Intersexuelle. Personen also, deren Geschlechtsmerkmale nicht eindeutig sind. Auch Menschen, die sich unsicher sind, welchem Geschlecht sie angehören, können sich als „divers“ definieren. Gleiches gilt für Transsexuelle, die sich ihrem biologisch eindeutig bestimmbaren Geschlecht nicht zugehörig fühlen. Und für Personen, die sich als „nicht-binär“ begreifen oder glauben, ihr Geschlecht ändere sich hin und wieder. Alternativ zu „divers“ ist es bereits seit 2013 möglich, den Geschlechtseintrag offenzulassen.

80.000 Transsexuelle?

Allein bis zu 160.000 Intersexuelle gebe es in Deutschland, schätzte 2017 das Bundesverfassungsgericht. Sein Urteil zur sogenannten dritten Option beim Geschlechtseintrag hatte die Reform ins Rollen gebracht. Der Deutsche Ethikrat ging dagegen von rund 80.000 intergeschlechtlichen Menschen in Deutschland aus. Die Zahl der Transsexuellen bezifferte 2014 Patricia Metzer von der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität, einer Lobby-Organisation, auf 20.000 bis 80.000. Rund fünf Jahre nach der Einführung des Eintrags „divers“ zeigt sich immer deutlicher, dass selbst vergleichsweise zurückhaltende Schätzungen offenbar weit über den realen Zahlen liegen.

Wenn Aktivisten und Politiker von der „LGBTQI-Community“ reden, fassen sie sexuelle Präferenzen und Geschlechtsidentitäten zusammen. In Wirklichkeit sind Transsexualität und Intersexualität klar von Homosexualität abzugrenzen. (Foto: Pixabay)

Beispiel Sachsen. Die AfD-Landtagsfraktion wollte wissen, wie viele Menschen in dem mitteldeutschen Bundesland den Eintrag „divers“ gewählt haben. Die Antwort der Landesregierung dürfte überraschen: 2022 waren es demnach gerade einmal 17. Darunter befinden sich sogar drei Babys, die sich sicherlich nicht selbst dafür entschieden haben, „divers“ zu sein. 17 Menschen unter mehr als vier Millionen: Das sind nur 0,0004 Prozent der Sachsen, rechnet die gesellschaftspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion, Martina Jost, vor. Sie vergisst dabei allerdings, dass sich die Zahlen der Regierung nicht auf alle „diversen“ Eintragungen beziehen, sondern nur auf ein Kalenderjahr.

„Ganze 19 Fälle seit 2018“

Wesentlich mehr werden es allerdings auch nicht, wenn man die zurückliegenden Jahre seit der Reform des Personenstandsrechts berücksichtigt. Auch wenn die Zahlen je nach Quelle zum Teil widersprechen. „Ganze 19 Fälle sind seit 2018 in Sachsen aktenkundig“, schreibt die BILD-Zeitung im Mai 2022. Im Vorjahr seien es nach Angaben des Innenministeriums gerade mal drei gewesen. „Auch der vom Gesetz seither mögliche Wechsel der Geschlechtsidentität bei Erwachsenen kommt in Sachsen sehr selten vor.“ Nur drei Männer und fünf Frauen seien betroffen. In Sachsens größter Stadt Leipzig waren vor rund einem Jahr nur zwölf Menschen mit dem Eintrag „divers“ gemeldet. Bei 21 wurde der Geschlechtseintrag in der Geburtsurkunde geändert.

Ein Blick über die Leipziger Innenstadt. In Sachsens einwohnerreichster Stadt waren 2022 nur zwölf Menschen mit dem Geschlechtseintrag „divers“ gemeldet. Unter den mehr als 600.000 Einwohnern der Messestadt ist das eine verschwindend geringe Minderheit von 0,002 Prozent. (Foto: LeipzigTravel/CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

Zweites Beispiel: Berlin. Aktuellen Zahlen zufolge sind in der Bundeshauptstadt 142 Personen mit dem Geschlechtseintrag „divers“ registriert. Das meldete kürzlich das Portal Pleiteticker.de des früheren BILD-Chefredakteurs Julian Reichelt. Im Dezember lag die Zahl noch bei 137. Zumindest nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Senders RBB, der sich auf einen Sprecher der Innenverwaltung bezog. „Weitere 128 Personen machen von der Möglichkeit Gebrauch kein Geschlecht anzugeben“, liest man beim Pleiteticker.

„Überwiegend Klientelpolitik“

„In Berlin kommen damit auf rund 3,85 Millionen Einwohner 270 Personen, die weder männlich noch weiblich sind, beziehungsweise kein Geschlecht angeben. Dies entspricht rund 0,007 Prozent der Stadtbevölkerung. 0,0037 Prozent der Berliner empfinden sich als divers. Damit drängt sich der Eindruck auf, dass die Ampel-Regierung mit ihrem Fokus auf Diversität und Gender-Politik überwiegend Klientelpolitik betreibt, die an den Problemen des ganz überwiegenden Teils der Bevölkerung vorbeigeht“, kommentiert das Reichelt-Portal.

Auf Reisepässen ist der Geschlechtseintrag „divers“ mit einem „X“ kenntlich gemacht. (Foto: Fennnn1/CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons)

Bundesweit hatten bis Ende September 2020 nach Angaben des Bundesinnenministeriums 394 Personen den Eintrag „divers“ oder „ohne Angabe“ erhalten. Gut zwei Drittel davon gelten seitdem als „divers“. Auch 19 Neugeborene waren darunter. Elf Babys blieben „ohne Angabe“ des Geschlechts. Zwischen „männlich“ und „weiblich“ wechselten den Angaben zufolge 1191 Personen. Als nicht eindeutig männlich oder weiblich oder als transsexuell konnten damit im Herbst 2020 knapp 1600 Menschen gelten. Zumindest auf Grundlage des amtlichen Personenstands. Transsexuelle etwa, die ihren Geschlechtseintrag nicht ändern lassen, oder Intersexuelle, die als Mann oder Frau leben, fehlen freilich in dieser Statistik.

Riesiger Wirbel

In jedem Fall aber sind die offiziellen Zahlen um mindestens eine Größenordnung geringer als alle Schätzungen. „Ich halte es nicht für klug, so einen riesigen Wirbel um diese extrem kleine Minderheit zu veranstalten“, meint daher Martina Jost von der AfD-Fraktion im Dresdner Landtag. „Auch für viele Betroffene ist dieser Rummel wahrscheinlich eher abschreckend, als dass er ihnen hilft.“ Trotz der geringen Größe der Gruppe, kritisiert Jost, müssten die Bürger erhebliche Belastungen hinnehmen. Unisex-Toiletten etwa, die nach dem Willen mancher Aktivisten und Politiker die nach Geschlecht getrennten WCs ersetzen sollen. Oder die Gendersprache, die auch vermeintlich existierende „diverse“ Geschlechter sichtbar machen soll. Für Jost ist sie eine „Verunstaltung der deutschen Sprache“.

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Kommentar

Ausgegrenzt, weil sie vegan leben?

Familien, die sich vegan ernähren, sind „vielfältigen gesellschaftlichen Anfeindungen ausgesetzt“. Das habe eine Umfrage der Kennenlern-Plattform Gleichklang.de und des von ihr betriebenen Portals vegan.eu ergeben, heißt es in einer Mitteilung der Plattform, die sich nach eigenen Angaben an Menschen mit sozial-ökologischen Denkweisen richtet. „Alltagsdiskriminierungen reichten in der Umfrage von Ablehnung und Kritik durch Familienangehörige, Ärzte, Nachbarn oder Zufallsbekanntschaften bis hin zur Verweigerung der Aufnahme der Kinder in Kindertagesstätten.“ An der Umfrage haben sich den Angaben zufolge 913 vegan lebende Eltern mit Kindern unter 18 Jahren beteiligt.

Vorwurf des Missbrauchs

Die meisten befragten Eltern beschrieben demnach, dass ihnen bereits vorgeworfen worden sei, die Gesundheit ihrer Kinder zu schädigen oder ihre Kinder zur veganen Ernährung zu zwingen. Bei jedem vierten Elternteil ging dies sogar bis zum Vorwurf des Kindesmissbrauchs durch vegane Ernährung. Mehr als die Hälfte der Befragten mit veganen Kindern gab an, dass die Gesellschaft veganen Familien das Leben schwer mache. Gar keine Probleme hatten demgegenüber die Kinder selbst mit der veganen Ernährung: 98,2 % der befragten Eltern gaben an, dass sich ihre Kinder gerne vegan ernährten. „Für vegane Familien ist derzeit in Deutschland kein unbeschwertes Familienleben möglich“, schließt Psychologe Guido Gebauer, der die Befragung durchführte.

Für Veganer muss Nahrung aus Pflanzen bestehen. (Foto: Pixabay)

Ernsthaft? Mal ganz abgesehen davon, dass die vegane Lebensweise politisch und medial hofiert wird. Und abgesehen davon, dass die Umfrage natürlich rein subjektive Einschätzungen wiedergibt. Im Klartext: Wenn Ärzte Familien davon abraten, ihre Kinder rein pflanzlich zu ernähren, begreifen das die veganen Muttis und Vatis als Anfeindung! Klar, Ärzte haben ja auch keine Ahnung, wie man Kinder gesund ernährt … Und die bösen Kitas weigern sich glatt, ihren Essensplan für das vegane Kind über den Haufen zu werfen. Dabei haben die Kleinen doch so eine Freude an Sojamilch und Pflanzen-Mus! Sagen zumindest ihre Eltern …

Kontrovers diskutiert

Abseits der Kanäle der politischen Korrektheit wird vegane Ernährung kontrovers diskutiert. Erst recht die von Kindern, die sich noch im Wachstum befinden. Und das ist gut so! Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung etwa rät von einer rein pflanzlichen Kinder-Ernährung ab. Ganz anders die US-amerikanische Academy of Nutrition and Diatetics. Gleichklang.de stellt sie als „weltweit größte und führende ernährungswissenschaftliche Vereinigung“ vor. Dann kann ja nichts mehr schiefgehen! Zumal die USA schließlich bekannt sind für ihre gesunde Ernährung …

Die US-amerikanische Ernährung, die für viele vornehmlich aus Fastfood besteht, ist nicht gerade als gesund bekannt. (Foto: Pixabay)

Aber im Ernst! „Unstrittig ist derweil, dass vegane Familien einen Beitrag für Nachhaltigkeit und Klimaschutz leisten“, meinen die Verantwortlichen von Gleichklang.de. „So vertritt der Umwelt-Wissenschaftler Joseph Poore von der Universität Oxford die Ansicht, dass der Wechsel zur veganen Lebensweise der wohl größte Beitrag zum Umweltschutz sei, den ein einzelner Mensch durch seinen Lebensstil überhaupt leisten könne.“ Na dann ist ja alles gut. Und man könnte mit bitterböser Ironie ergänzen: Wenn die durch fehlende tierische Nährstoffe eingeschränkte körperliche Entwicklung der veganen Kinder am Ende auch noch zu einem klimafreundlichen Frühableben führt – umso besser.

Anna Steinkamp

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Im Blickpunkt

Ein veganer Monat, der niemals endet

Fleisch ist schlecht und sollte am besten gar nicht gegessen werden. Vor allem das von Schwein und Rind. Einheimisches Fleisch. So wollen es insbesondere Klimaschützer. Sie argumentieren, durch die in Mitteleuropa übliche Tierhaltung werde das Klima geschädigt. Deshalb besser: kein Fleisch. Und weil es auch für tierische Produkte wie Eier der Tierhaltung bedarf, sollte der Mensch am besten vegan leben. Völlig ohne tierische Nahrung. Oder zumindest ohne Rind, Schwein und Geflügel. Insekten dagegen gelten als unbedenklich. Sie schädigten das Klima nicht, heißt es. Mittlerweile sind sie in der EU als Nahrungsmittel zugelassen.

Vegane Lebensmittel gelten Politik und Medien als klimafreundlich – anders als das Fleisch heimischer Tiere. (Foto: Pixabay)

Einen ganzen Monat lang haben führende Supermarkt-Ketten den „Veganuary“ angepriesen. Den fleischfreien Januar. Statt zu Rindersteak und Schweineschnitzel sollte der Kunde zu pflanzlichen Ersatzprodukten greifen. Ob „Hühnchen“-Nuggets aus Tofu, Hamburger aus Pflanzensamen oder Bohnenmus. „Fisch“-Stäbchen, die keinen Fisch enthalten, Haferdrinks und Sojamilch – vegane Lebensmittel sind seit geraumer Zeit auf dem Vormarsch. So auffällig und offensiv beworben wie bei Edeka, Rewe, Aldi und Co. im veganen Januar werden sie aber selten. Konsequent vegan leben tut nur eine kleine Minderheit.

Vegetarisch reicht nicht

Das ist der internationalen Initiative „Veganuary“ zu wenig. Sie will immer mehr Menschen davon überzeugen, sich nicht nur vegetarisch zu ernähren. Also fleischlos. Es muss schon vegan sein. Auch Eier, Milch, Joghurt oder Butter sind dann tabu. In Zeiten einer angeblich drohenden Klima-Katastrophe, von „Fridays for Future“ und den Aktionen der „Letzten Generation“ gilt die vegane Lebensweise als „hip“. Gegründet wurde „Veganuary“ 2014 in Großbritannien. In Deutschland warb die Initiative 2019 erstmals für den veganen Januar. Im vergangenen Jahr beteiligen sich nach Angaben der Organisation mehr als 600.000 Menschen an der Aktion. Mehr als 1500 „neue vegane Produkte und Menüs“ seien zum Januar 2022 auf den Markt gebracht worden.

Für dieses Jahr vermelden Medien eine neue Rekordbeteiligung am „Veganuary“. Mehr als 850 aus unterschiedlichsten Bereichen hätten sich an der Aktion beteiligt. Vor einem Jahr seien es dagegen nur etwas mehr als 200 gewesen. Die Initiative selbst spricht von der erfolgreichsten Kampagne seit ihrer Gründung. Der Discounter Aldi, liest man, habe ein „veganes Steak“ eingeführt. Und die Deutschen Bahn eine vegane Curry-„Wurst“ serviert. „Dieser Veganuary hat gezeigt, dass es immer selbstverständlicher und auch einfacher wird, sich im Alltag für pflanzliche Alternativen zu entscheiden“, sagt Ria Rehberg, internationale Geschäftsführerin der Kampagne.

Wie in zahlreichen anderen Supermarkt-Ketten stand auch bei Rewe der Januar ganz im Zeichen der veganen Ernährung. (Foto: © REWE)

Der Kölner Einzelhändler Rewe wies im Rahmen der Aktion erstmals sogenannte Klimapreise aus. „Wie müssten Preise für Lebensmittel eigentlich ausgezeichnet werden, wenn auch die Klimaauswirkungen berücksichtigt werden? Immer noch in Euro und Cent? Oder hat unser Planet eine andere Währung, mit der er für unseren Einkauf bezahlt?“, fragte das Unternehmen auf seiner Webseite. Und lieferte die Antwort gleich mit: „Wahrscheinlich wären für den Planeten Angaben in Emissionen und Belastungen der realistischere Ansatz.“ Also preisten die Kölner fünf ausgewählte Produkte mit der „Währung“ CO2e/kg aus.

„Je öfter du nämlich zu veganen Alternativen greifst, desto mehr mundet dein Einkauf auch dem Klima. Das fühlt sich nicht nur richtig an, sondern kann auch unfassbar gut schmecken. Noch nicht überzeugt? Dann probier dich doch einfach mal durch unsere breite Auswahl an veganen Produkten!“ So spricht Rewe seine Kunden an. Und versucht damit, jedem Käufer von Schwein, Rind, Eiern oder Käse ein schlechtes Gewissen einzureden. Die meisten veganen Produkte seien mit dem Zusatz „Für mehr Klimaschutz“ versehen. „So erkennst du schon auf den ersten Blick, dass du mit deiner Wahl einen wertvollen Nachhaltigkeitsbeitrag leistest.“

Dauerhaft weg vom Fleisch

Auch Lidl beteiligt sich an „Veganuary“. Der Neckarsulmer Discounter geht aber noch weiter. Er will offenbar seine Kunden dauerhaft vom Fleisch wegbringen. Nicht nur im Januar. Das Sortiment werde angepasst, der Anteil an Produkten tierischen Ursprungs verkleinert, liest man. Der Lidl-Chefeinkäufer für den deutschen Markt, Christoph Graf, bezeichnete dies anlässlich der „Grünen Woche“ in Berlin als alternativlos. Weil „es keinen zweiten Planeten“ gebe. „Die Manager der Supermarktkette Lidl outen sich als Klima-Pädagogen“, kommentiert das Portal reitschuster.de. „Mit anderen Worten: Sie wenden sich von der Marktwirtschaft ab, in der die Wirtschaft sich nach den Bedürfnissen der Verbraucher zu richten hat. Und setzen statt dessen auf Planwirtschaft – in der die Wirtschaft den Verbrauchern vorschreibt, was sie zu verbrauchen haben.“

Selbst Burger stehen immer häufiger in einer fleischlosen Variante auf der Speisekarte. Statt Käse kommt ein pflanzliches Ersatzprodukt zum Einsatz. (Foto: Pixabay)
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Im Blickpunkt

Wenn die Impfung krank macht

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA rät, auch Kleinkinder und sogar Babys ab sechs Monaten gegen das Coronavirus zu impfen. Zuvor hatte die EU-Behörde bereits empfohlen, die bedingte Zulassung der umstrittenen neuartigen mRNA-Impfstoffe in der Europäischen Union in eine reguläre Zulassung umzuwandeln – wegen erwiesener Wirksamkeit. Impfstoffe sollten jedoch nicht nur wirksam sein, sie müssen auch sicher sein. Ihr Nutzen muss den potenziellen Schaden, den ihre Anwendung mit sich bringt, weit übertreffen. Hier sind nach Ansicht vieler Kritiker erhebliche Zweifel angebracht. Darauf, dass die Impfstoffe alles andere als sicher sind, weist eine Vielzahl an Berichten über schwerwiegende Nebenwirkungen und dauerhafte Impfschäden hin.

Seit fast drei Jahren beherrscht das Coronavirus SARS-CoV-2 Politik und Medien. Die Impfung, die vor schweren Krankheitsverläufen schützen soll, ist umstritten. (Foto: Pixabay)

„Im vergangenen Jahr bekamen die Mitarbeiter eines christlichen Sozialdienstleisters – wie in vielen Unternehmen – die eindringliche Empfehlung, die niedrigschwelligen Impf-Angebote an der Einrichtung wahrzunehmen“, erzählt eine junge Frau aus Bayern. „Fast alle ließen sich freiwillig, pflichtbewusst oder vom immer stärker wachsenden Druck und aus Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes die Spritzen geben. Mehrere waren nach den Injektionen, die doch Arbeitsausfälle vermeiden und die Kollegen entlasten sollten, einen, manche sogar bis zu drei Tage arbeitsunfähig, bis sie wieder beim Dienst erscheinen konnten. Sie litten an extremer Müdigkeit, Appetitlosigkeit und schweren Kopfschmerzen. Fast alle hatten Schmerzen im Arm. Einige konnten in dieser Zeit das Bett nicht verlassen. Dass eine Impfung solche Wirkungen hat, habe ich noch nie beobachtet.“

Misstrauen gegenüber Ungeimpften

Es folgte ein für die „Ungeimpften“ unangenehmer Winter. „Vom christlichen Träger wurde akribisch kontrolliert, wer wann wie oft geimpft war und bis wann ein etwaiger Genesenenstatus galt. Selbstverständlich wurde auch die Lohnfortzahlung im Quarantänefall für Ungeimpfte gestrichen. Diese durften ohne Test ihren Arbeitsplatz nicht betreten. Zweimal pro Woche mussten sie sich vor Arbeitsbeginn im Freien, vor dem Dienstgebäude, testen. Dreimal pro Woche mussten sie einen Test vom Testzentrum mitbringen, während die Geimpften alle Tests in ihrer Arbeitszeit im Betrieb durchführen durften.“ Im Betrieb wuchs das Misstrauen gegenüber Ungeimpften. Sie mussten Vorwürfe über sich ergehen lassen, den Betriebsablauf zu behindern und im Ernstfall Unfallopfern und vulnerablen Gruppen Intensivbetten wegzunehmen.

Seit den Impfungen häufen sich unter den Mitarbeiterinnen nicht nur die Corona-Infektionen, sondern auch sonderbare Krankheitsbilder, schildert die junge Frau. Vor allem unter den Geimpften. „Eine Kollegin Mitte 20, geimpft nach ihrer Infektion, hatte sonderbare Beschwerden im Kiefer, bei denen ärztlich abgeklärt werden musste, ob es sich um plötzlich aufgetretene Zysten handelte.“ Was bei den Untersuchungen rauskam, ist der jungen Frau nicht bekannt. „Die Gespräche laufen meist hinter vorgehaltener Hand.“ Dafür hat sie von weiteren Fällen potenzieller Impfschäden in der Einrichtung gehört. „Eine andere Kollegin erlitt kurze Zeit nach den Injektionen einen Hörsturz. Bei weiteren Untersuchungen wurde ein gutartiger Hirntumor entdeckt.“

Mit Lungenentzündung im Krankenhaus

Eine weitere Mitarbeiterin litt über Wochen an einer wiederkehrenden Blasenentzündung, eine Kollegin ist zweimal schwer gestürzt und verletzte sich dabei. Wieder eine andere Kollegin schafft gerade noch den Haushalt neben der Arbeit und berichtet von gravierenden Erschöpfungszuständen. Eine weitere Angestellte der kirchlichen Einrichtung habe bereits vor den Impfungen an einer Autoimmunerkrankung gelitten. „Seit den Spritzen hat sie öfter langwierige Infekte. Nach ihrer Corona-Erkrankung mit deutlichen Symptomen im Februar war sie heiser und litt an starkem Husten. Im September erkrankte sie erneut an Corona. Nachdem der Test wieder negativ war, die Symptome aber noch da, diagnostizierte der Arzt einen grippalen Infekt. Da ihre Entzündungswerte schlecht waren, musste sie Antibiotika nehmen. Momentan liegt sie mit Lungenentzündung im Krankenhaus.“

Zahlreiche Menschen ließen sich aus Überzeugung gegen Corona impfen. Andere nur deshalb, weil sie ihre Freiheitsrechte zurückhaben wollten. (Foto: Pixabay)

Eine andere Mitarbeiterin, die sich nur impfen ließ, damit sie ihre Eltern im Ausland besuchen konnte, rede von fast dauerhaften Kopfschmerzen, die sie seit den Impfungen plagen, erzählt die junge Frau. „Immer an einer Stelle im Kopf, wo sie vorher keine Schmerzen hatte.“ Auch ihre 17-jährige Tochter leide seit einem Jahr an heftigen Kopfschmerzen. „Sie soll eine Rückenmarkspunktion erhalten, um durch das Ablassen von Hirnwasser Linderung zu erreichen.“ Das Mädchen kann die Schule nur unregelmäßig besuchen. Weiter berichtet die junge Frau von einer Freundin (40) der Kollegin. Sie schaffe gerade noch die Arbeit – so sehr leide sie seit den Impfungen an Erschöpfungszuständen.

Das sind freilich nur wenige Beispiele. Bei mehr als 60 Millionen Menschen in Deutschland, die mindestens eine Impfdosis erhalten haben, scheinen sie kaum ins Gewicht zu fallen. Öffentlich-rechtliche Medien werden denn auch nicht müde zu betonen, Nebenwirkungen seien bei den Corona-Impfstoffen äußerst selten. Aber: Allein in der kleinen sozialen Einrichtung in Bayern sind in einer einzigen Abteilung, die kaum mehr als zwölf Mitarbeiter hat, sieben Mitarbeiterinnen nach ihrer Impfung ausgefallen. Das ist mehr als die Hälfte. Aus anderen Betrieben könnte man ähnliche Geschichten erzählen.

Millionen Fälle schwerer Nebenwirkungen

Wer mit offenen Augen und Ohren durchs Leben geht, dürfte auch in seinem Bekanntenkreis Menschen haben, die mit teils langwierigen Impfreaktionen zu kämpfen haben. Hochgerechnete Zahlen von Krankenkassen legen mehrere Millionen Betroffene nahe. Dazu kommt eine scheinbar unerklärliche Übersterblichkeit. Seit Beginn der Impf-Kampagne sterben in Deutschland pro Monat teils deutlich mehr Menschen als zuvor. In anderen europäischen Ländern zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Teilweise lässt sich die Übersterblichkeit mit den Corona-Toten oder durch einen möglichen Zusammenhang mit der sommerlichen Hitzeperiode erklären. Aber eben nicht durchgängig.

Die Übersterblichkeit ist seit Beginn der Impf-Kampagne deutlich angestiegen. Die Corona-Toten allein erklären die Zunahme nicht. (Foto: Pixabay)

Die aktuelle „Sonderauswertung zu Sterbefallzahlen der Jahre 2020 bis 2022“ des Statistischen Bundesamts nennt mögliche Ursachen für die erhöhten Sterblichkeitszahlen. Eine aber verschweigen die Statistiker des Bundes auffällig beharrlich: Impf-Nebenwirkungen. Für August und September und insbesondere für den beginnenden Oktober verzeichnet die Auflistung eine politisch korrekt nicht zu deutende Sterbe-Häufung. Die geringe Zahl der offiziellen Corona-Toten erklärt die Übersterblichkeit nicht. Und sommerlich heiß war es zu der Zeit auch nicht mehr. Anders als im Juni und Juli.

„Turbokrebs“ durch mRNA-Impfung?

Ohnehin zählt die Bundesrepublik nach wie vor alle Menschen als Corona-Tote, die in zeitlichem Zusammenhang mit einem positiven Testergebnis starben. Ganz unabhängig davon also, ob sie tatsächlich an den Folgen einer Infektion gestorben sind. Oder vielleicht als Folge von Komplikationen, die die mRNA-Impfstoffe ausgelöst haben. Selbst von „Turbokrebs“ sprechen Impf-Kritiker. Die tatsächliche Zahl der Corona-Opfer könnte daher noch merklich niedriger liegen als offiziell angegeben. Und die der Impf-Toten womöglich deutlich höher.

Thomas Wolf

Kennen Sie auch Geschichten von Nebenwirkungen nach der Corona-Impfung? Schreiben Sie uns gern eine E-Mail. Alle Zusendungen werden streng vertraulich behandelt. Eine Veröffentlichung findet höchstens in anonymisierter Form statt.

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Im Blickpunkt

Putin oder Biden: Wer ist hier krank?

Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine schießen die Spekulationen wie wild ins Kraut: Wladimir Putin sei schwerkrank, habe nicht mehr lange zu leben oder sei gar schon durch einen Doppelgänger ersetzt, liest man. Im Gegensatz dazu wird der Kreml nicht müde zu betonen, Putin erfreue sich bester Gesundheit. Alles Quatsch, hieß es zuletzt sogar von der CIA. Den Gerüchten liegen offenbar eher westliches Wunschdenken und propagandistische Nadelstiche zugrunde als echte Fakten. Statt Putin rückt nun zunehmend die Gesundheit eines anderen, eines westlichen Staatschefs in den Fokus: US-Präsident Joe Biden.

Auf manchen Aufnahmen wirkt Wladimir Putin etwas aufgedunsen. Aber ist er wirklich schwer erkrankt? (Foto: Kremlin.ru via Wikimedia Commons/CC BY 4.0)

Beileibe nicht nur umstrittene Portale im Internet, die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, haben sich seit dem 24. Februar, dem Tag des Angriffs auf die Ukraine, auf Putins Gesundheit eingeschossen. Auch Tageszeitungen wie die Augsburger Allgemeine spekulieren über Putins vermeintliche Krankenakte. Mal leidet der Hausherr im Kreml demnach unter Parkinson, mal an Krebs im Endstadium. Einen Schlaganfall habe Putin gehabt, liest man, und erst kürzlich hieß es, ein Notarzt sei nachts in den Kreml gerufen worden. Ein angeblicher russischer Agent wird zitiert, Putin habe „nur noch zwei bis drei Jahre zu leben“. Wieder andere Quellen sprechen von einer Medikamentensucht. Immerhin noch originell ist die Behauptung, der 69-Jährige leide an den Nachwirkungen einer Corona-Infektion und sei deshalb wahnsinnig geworden.

Ein virtueller Putin?

Womöglich sind die Gerüchte sogar noch untertrieben: Putin, heißt es mitunter, lebe schon gar nicht mehr. Der Mann, der da regelmäßig im russischen Fernsehen zu sehen ist und der zu Auslandsbesuchen wie etwa kürzlich in den Iran reist, könnte ein Doppelgänger sein. Oder sind die Videos, die den Kreml-Chef zeigen, gar gefälscht? Deep-Fake-Technik könnte auf der Basis älterer Aufnahmen einen virtuellen Putin generiert haben, der seitdem seine Landsleute und die ganze Welt narrt. Sehr wahrscheinlich ist das nicht. Auch der US-amerikanische Auslandsnachrichtendienst hat die Spekulationen um Putins schwindende Gesundheit zurückgewiesen: Putin sei sogar „viel zu gesund“, sagte CIA-Direktor Wiliam Burns. Burns war von 2005 bis 2008 US-Botschafter in Moskau und hat Putin zuletzt im November persönlich getroffen.

Vielleicht treffen die Gerüchte stattdessen aber auf einen anderen Präsidenten zu, der gewissermaßen auf der gegenüberliegenden Seite der Geschichte steht: Joe Biden, seit rund anderthalb Jahren Hausherr im Weißen Haus in Washington und mittlerweile fast 80 Jahre alt. Biden ist damit der älteste amtierende US-Präsident überhaupt. Bereits im Wahlkampf hörte man von republikanischer Seite die Behauptung, Bidens geistige Fähigkeiten, die durch das Alter eingeschränkt seien, reichten nicht aus, das Amt des Präsidenten zu erfüllen. Bidens Ärzte dementierten freilich entschieden.

US-Präsident Joe Biden am Telefon. Kürzlich infizierte er sich mit Corona. Die Symptome seien „sehr milde“ gewesen, hieß es. (Foto: The White House/gemeinfrei)

Nun haben die Gerüchte neue Nahrung erhalten – zuletzt durch Bidens Corona-Infektion. Zwar hatte der vierfach geimpfte US-Präsident nach Aussage des Weißen Hauses nur „sehr milde Symptome“ – doch musste er immerhin mit Paxlovid behandelt werden. Das antivirale Mittel soll einen schweren Krankheitsverlauf verhindern. 

Joe Biden noch fit genug für eine zweite Amtszeit?

Vor allem in alternativen Medien werden hierzulande eine Reihe von Aussetzern Bidens diskutiert. Im Internet kursieren Videos, die Biden zeigen, wie er ohne äußeren Einfluss vom Rad stürzt, einem imaginären Gegenüber die Hand schüttelt oder wie er Anweisungen aus dem Teleprompter als Teil seiner Ansprache vorträgt. „Fit genug für eine weitere Amtszeit?“, fragte nun auch die Tagesschau. „Dass US-Präsident Joe Biden nicht mehr der Jüngste ist, hat man zuletzt immer wieder gemerkt“, schreibt Steffen Wurzel vom ARD-Studio Washington. „Er bewegt sich langsamer als früher, bei öffentlichen Veranstaltungen wirkt er regelmäßig unkonzentriert.“ Aufmerksamen Beobachtern mag das untertrieben erscheinen.

Eine wachsende Anzahl von US-Amerikanern fragt sich, ob ihr Präsident eine zweite Amtszeit anstreben sollte. Tagesschau.de zitiert eine Umfrage des Senders CNN, wonach sich 75 Prozent der befragten US-Amerikaner, die beim Urnengang im November 2024 demokratisch wählen wollen, einen anderen Kandidaten wünschen. Unter jüngeren Anhängern der Demokraten wollen sogar 95 Prozent jemand anderen als Biden. Auch ansonsten sind die Umfragewerte des Präsidenten im Keller. Noch stellt kein führender Politiker der Demokraten ihn in Frage. Sollte die Partei bei den Zwischenwahlen im November, bei denen die 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie 35 der 100 Mitglieder des Senats bestimmt werden, verlieren, sieht die Sache womöglich schon ganz anders aus.

Thomas Wolf